Asien REKO-Fotoreise (Laos & Kambodscha)

von Thomas Heitmar

20. Februar 2025

Das Jahr 2025 durften Nadia und ich mit einer wunderbaren Reise nach Laos und Kambodscha starten. Ziel der Reise waren Tempel, Kultur, Land und Leute. Die Reise war sehr eindrücklich und es entstanden einige hundert Bilder, die authentischer nicht sein könnten.

Gestartet haben wir unsere Reise in Luang Prabang, im Norden von Laos. Die frühere Hauptstadt besitzt einen wunderschönen Charme aus der Kolonialzeit Frankreichs. Die Stadt wartet mit einigen sehr schönen Tempel auf und auch der Nachtmarkt ist ein Besuch wert. Hier werden viel Handwerkskunst und auch Alltagsgegenstände angeboten. U.a. haben wir auch lokale Märkte besucht, auf welchen von Hühnerfüssen, über Blut in PET-Flaschen, gegrillte Insekten, bis getrocknete Ratten alles angeboten wird, was irgendwie auch nur entfernt essbar ist.

Von Luang Prabang ging unsere Reise mit der Bahn weiter nach Vientiane. In gut 3.5 Stunden erreichten wir auf einer chinesischen Trasse, in einem chineschen Hochgeschwindigkeitszug, die Hauptstadt von Laos. Vientiane ist das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Offiziell hat die Stadt etwa 350’000 Einwohner, im gesamten Ballungsraum leben etwa 620’000 Menschen.

Apropos Chinesische Bahn. Die Chinesen sind in Laos und auch in Kambodscha sehr aktiv und investieren Unsummen in die Infrastruktur. Die Absicht dahinter ist wohl klar und wird nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen. China übernimmt immer mehr eine Vormachtstellung in den beiden Ländern und bestimmt das Leben der Laoten und der Kambodschaner. Vielen ist diese Entwicklung nicht geheuer, doch die Regierungen sind bereits auf China getrimmt und entsprechend ausgerichtet.

Wir besuchten einige sehr schöne Tempel in Vientiane. Der schönste buddhistische Tempel ist eindeutig der Wat Si Saket. Wat Si Saket ist heute ein Museum und beherbergt über 2000 Buddha Statuen. Ich hätte den ganzen Tag darin fotografieren können. Die Buddha Statuen haben es mir sehr angetan.

Eindrücklich war auch der Besuch des COPE (Cooperative Orthotic and Prosthetic Enterprise). COPE ist eine non-profit Organisation, welche sicherzustellt, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen vor Ort einen erschwinglichen Zugang zu einem hochwertigen, landesweit verwalteten Rehabilitationsdienst haben. Im Vietnam-Krieg wurden durch die amerikanischen Truppen weite Teile in Laos bombardiert. Viele dieser Bomben und Granaten sind nie explodiert und schlummern noch immer in den Äckern und Feldern der Bauern, bis sie eines Tages beim Bestellen der Felder oder bei Feuer doch explodieren. Die Gefahr ist nach wie vor enorm gross und es kommt jährlich zu unzähligen Unfällen, was zu viel Leid und Verstümmelung führt. Die Bomben und Granaten wurden damals im Vietnamkrieg durch die amerikanischen Piloten, auf den Rückflügen abgeworfen, da sie damit nicht landen konnten. Laos war im Vietnamkrieg nicht involviert und trotzdem wurden Millionen von Granaten und Bomben über Laos abgeworfen. Übrigens, COPE wird u.a. auch durch die USAID finanziert, doch der neue US-Präsident hat nun USAID von heute auf morgen eingestampft. Wie es nun bei COPE weitergeht, steht in den Sternen.

Unsere Reise führte uns weiter nach Kambodscha, in die Hauptstadt Phnom Penh. Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Mekong und des Tonlé Sap. Bereits am ersten Abend genossen wir den Abendmarkt direkt an der Flussmündung. Angeboten wurden gebratene Vogelspinnen, Insekten aller Art und gebratene Frösche, also nichts für uns und so begnügten wir uns mit frischen Früchten.

Wir hatten ein volles Programm in Phnom Penh. Mit Tuk-Tuk oder Cyclo besuchten wir die Highlights der Stadt, wie bspw. der Königspalast oder das Nationalmuseum.

Die Herrschaft der Roten Khmer (1975–1978) ist in der ganzen Stadt noch immer präsent. Eindrücklich war dabei unser Besuch des Tuol-Sleng-Genozid-Museums, eines der Foltergefängnissen der Roten Khmer. Ein bewegender Ort der dunklen Geschichte Kambodschas. Sich direkt am Tatort der Grausamkeit zu befinden, machte uns mehr als betroffen. Sich das Leiden und der Schmerz der Insassen bewusst zu werden sprengt dabei jede Vorstellungskraft.

Als letzten Stopp in Kambodscha hatten wir die einzigartigen Tempelanlagen von Angkor eingeplant. Angkor ist eine Region nahe der Stadt Siem Reap in Kambodscha, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches bildete. Angkor Wat bildet dabei den grössten Tempelkomplex der Welt. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden, nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein grosser Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Grösse entdeckt. Wir hatten uns ein paar grössere Tempelanlagen, aber auch kleinere Anlagen vorgenommen zu besuchen und zu fotografieren. Mystische Fotoaufnahmen gab es vor allem am frühen Morgen, bei Sonnenaufgang, wenn die Sonnenstrahlen durch den morgendlichen Dunst in die Tempelanlagen strömten. Ein weiterer Vorteil vom Besuch am frühen Morgen, es hatte kaum weitere Touristen, was sich nach 8 Uhr schlagartig änderte und wir uns zum Frühstück ins Hotel zurückzogen.

Besonders eindrücklich war auch unser Ausflug an den Tonlé-Sap-See. Das Binnengewässer ist der grösste See Südostasiens. Jetzt in der Trockenzeit weist der See eine Oberfläche von rund 3000 km² auf. In der Regenzeit wächst die Oberfläche auf rund 10600 km², was dazu führt, dass die Häuser und Bauten rund um den See auf hohen Stelzen gebaut werden. Auf einer Tagestour besuchten wir eines der Dörfer, wo die Fischer im Wasser stehen, und ihre Netze auswerfen. Ein grosses Problem stellt die Verschmutzung des Sees dar. Vor allem die grossen Industrieanlagen flussaufwärts am Mekong gelegen, in Thailand und China, lassen ihr Abwasser ungefiltert in den Fluss abfliessen. Aber auch das lokale Abwasser wird einfach in den See gelassen. Unser Guide warnte uns davor nur auch einen Schluck des Wassers zu nehmen, dies könnte für uns lebensbedrohlich werden. Für die lokalen Fischer sei dies aber kein Problem.

Generell ist uns aufgefallen, dass die Abfallentsorgung auf dem Land, aber teilweise in den Städten nicht gelöst ist. Vor allem Plastikbeutel, PET-Flaschen, usw. sind überall in den Strassen, Felder und auch rund um die Häuser verstreut. Wenn man dies nicht gesehen hat, kann man sich das nicht vorstellen. Alles wird in Plastiktüten gelagert und verkauft. Die Bevölkerung ist dabei leider nicht aufgeklärt, was die Tragweite dieses Handelns ist und die Behörden bieten keine Infrastruktur an, um dem Problem Herr zu werden. Die gesamte Plastikabfall gelangt von den Strassen und Felder in die Flüsse und Seen und letztendlich auch ins Meer. Alles weitere ist bekannt.

Unser Fazit der Reise ist grundsätzlich sehr positiv. Wir haben viel erlebt, gesehen und fotografiert. Das Essen war immer vorzüglich. Die Menschen sind äusserst freundlich und hilfsbereit. Und für mich ein grosses Plus, die Menschen freuten sich immer, wenn ich Aufnahmen von ihnen machen wollte. Die Highlights auf dieser Reise waren alle sehenswert, beeindruckend und fotogen, bis auf ein paar kleinere Spots, aber da kann man gut darüber hinweg schauen. Wir werden wieder kommen und dann hoffentlich mit einer begeisterten Fotogruppe.

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